Vom unbewussten Reagieren zum bewussten Agieren

Viele Menschen hetzen durch ihr Leben – von einem Punkt der To-do-Liste zum nächsten – um nur ja nichts zu verpassen. In unseren Gedanken sind wir permanent in der Zukunft und dabei entgeht uns genau das, was gerade wirklich passiert. Somit fällt es auch immer schwerer, sich selbst und den eigenen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Was bedeutet Achtsamkeit eigentlich

Achtsamkeit wird oft als ein Zustand vermittelt, in dem der Geist ganz leer und ruhig wird und wir im Hier und Jetzt verweilen. Aus dieser Perspektive heraus verstanden ist Achtsamkeit eine echte Herausforderung und erzeugt dadurch unnötigen Leistungsdruck.

Aus meiner Sicht bedeutet Achtsamkeit vor allem eines: sich stärker darüber bewusst zu werden, was jetzt gerade ist. Das heißt aufmerksam und neugierig zu bleiben. Öfter so zu tun, als würden wird das Aktuelle zum ersten Mal erleben. Einfach beobachten was ist. Das bedeutet auch mal gewohnte Muster zu durchbrechen mit der Absicht einer veränderten inneren Haltung, geprägt von Akzeptanz und Wohlwollen.

Grundlegend geht es also um das Bewusstsein, dass wir unser eigenes Denken und Handeln lenken können und nicht Opfer der Umstände sind.

Das eigene Leben gestalterisch in die Hand nehmen

Achtsamkeit hat viel mit Selbstkompetenz, der Fähigkeit, sich selbst zu betrachten, zu beurteilen und zu verändern, zu tun. Diese Fähigkeit ist eine entscheidende Qualifikation, um das eigene Leben in seinen vielen Facetten zu gestalten und in den Griff zu bekommen. Es geht um eine langfristige Veränderung der Selbstwahrnehmung und Lebenseinstellung.

Viel nötig ist dafür nicht: Ein angenehmer Platz, mit etwas Ruhe und Zeit für sich selbst… Etwas zum Schreiben hat sich auch bewährt 😉

  1. Wahrnehmen: Betrachten Sie sich selbst von außen (wie eine Fliege an der Wand). Was sehen Sie? Wie wirken Sie auf sich selbst? Welches Verhalten fällt Ihnen ins Auge? Ist das was Sie sehen stimmig für Sie?
  2. Wertschätzen: Beurteilen Sie nun, was Sie gerade wahrgenommen haben. Gefällt Ihnen was Sie sehen? Was ist besonders gut? Worauf sind Sie stolz? Was wirkt noch nicht optimal? Gibt es Unstimmigkeiten?
  3. Wirken: Bilanzieren Sie zum Schluss, in dem Sie sich das notieren, worauf Sie bereits stolz sind und etablieren möchten. Fahren Sie fort mit den Dingen, die noch nicht optimal sind, Sie derzeit aber nicht ändern können oder wollen und werden Sie zum Schluss aktiv, indem Sie das, was Sie jetzt gleich verändern und anpacken werden festhalten.

Achten Sie darauf Ihre eigene Gesellschaft durch den Umgang mit anderen Menschen nicht zu vernachlässigen. Schenken Sie Ihrem treuesten Freund, nämlich sich selbst, Aufmerksamkeit und Wertschätzung!