Was Sie wirklich wollen – und was Sie gehen lassen dürfen

Karriere mit Klarheit

Loslassen fällt oft schwer. Besonders dann, wenn wir viel investiert haben – Zeit, Energie, Herzblut. Doch festzuhalten, was uns nicht (mehr) guttut, hat einen Preis. Wahre Klarheit entsteht nicht nur durch Zielstrebigkeit, sondern auch durch den Mut, Ballast abzuwerfen.

„Manchmal ist das, was wir loslassen, der größte Schritt nach vorn.“ (Unbekannt)

Zwischen Erwartungen und Eigenanspruch
Viele meiner Klientinnen berichten von ähnlichen Erfahrungen: Sie haben sich Schritt für Schritt in Positionen gearbeitet, die nach außen wie Erfolge wirken – im Inneren jedoch Zweifel, Erschöpfung oder das Gefühl von „Leere“ hervorrufen. Häufig steckt dahinter ein ständiges Aushalten: von Rollenerwartungen, zu hohen Anforderungen oder dem Anspruch, allem gerecht zu werden.
Das Aushalten ist zur Strategie geworden – oft unbewusst. Doch auf Dauer blockiert es Entwicklung, Lebendigkeit und echte Führungskraft.

Loslassen heißt nicht Aufgeben – es heißt: sich entscheiden
Loslassen bedeutet nicht, dass Sie scheitern. Es bedeutet, dass Sie sich entscheiden – für das, was wirklich zu Ihnen passt. Für das, was Sie stärkt, statt Sie auszehrt. Für Klarheit statt Kompromiss.
Vielleicht ist es ein Projekt, das nicht mehr Ihren Werten entspricht. Vielleicht eine Führungsrolle, die Sie mehr einschränkt als entfaltet. Oder ein innerer Glaubenssatz wie: „Ich muss stark sein und darf keine Schwäche zeigen.“
Die gute Nachricht: Sie dürfen wählen. Und das beginnt mit bewusster Reflexion.

Drei Fragen für mehr Klarheit

  1. Was stärkt mich – und was schwächt mich?
    Notieren Sie, was Ihnen Energie gibt und was Ihnen Energie raubt – regelmäßig und ehrlich.

  2. Was würde ich heute nicht noch einmal beginnen?
    Diese Perspektive hilft, sich von Aktivitäten oder Verpflichtungen zu lösen, die längst nicht mehr stimmig sind.

  3. Wofür will ich stehen – beruflich und als Mensch?
    Ihre Werte sind Ihr innerer Kompass. Wer sich nach ihnen ausrichtet, muss weniger aushalten – weil das Außen zum Innen passt.

Die Kraft klarer Entscheidungen
Klarheit ist keine Momentaufnahme, sondern ein Prozess. Und sie braucht Mut. Den Mut, unbequeme Fragen zu stellen. Den Mut, loszulassen – auch wenn noch kein neuer Plan in Sicht ist. Und den Mut, sich selbst als Gestalterin des eigenen Lebens zu begreifen.
Viele Frauen berichten mir, dass gerade das bewusste Loslassen – etwa eines überfüllten Terminkalenders, eines Anspruchs auf Perfektion oder einer unpassenden Aufgabe – neue Möglichkeiten eröffnet hat. Wo vorher Druck war, entsteht Raum. Für Kreativität, Präsenz, Weiterentwicklung.

Fazit: Führung beginnt bei Ihnen
Führung bedeutet nicht nur, andere zu leiten – sondern auch, sich selbst gut zu führen. Und das heißt manchmal auch: innehalten, neu sortieren und den Mut haben, alte Pfade zu verlassen. Denn Ihr Leben soll nicht nur funktionieren – es soll sich nach Ihnen anfühlen.